Mit zunehmendem Alter habe ich mehr und mehr Lust, mich mit anderen Menschen liebevoll zu verbinden. Ich denke, dies geschieht über verschiedene Wege der Kommunikation. Ich kommuniziere, wenn ich mit Menschen Zeit verbringe. „Ich kann nicht nicht kommunizieren.“ (Außer ich bin alleine). Kommunizieren meint: Wir tun oder unternehmen etwas gemeinsam. Wir sprechen miteinander, sei es direkt, von Mensch zu Mensch oder am Telefon. Wir sprechen auch indirekt miteinander, verschriftlicht in Briefkontakten, Chatrooms, Messengern oder Sozialen Medien wie beispielsweise Twitter. Wir lassen so Verbindungen und Gemeinschaft entstehen. Wir entwickeln gemeinsame Ideen, planen Projekte, freuen uns zusammen auf etwas, feiern zusammen: all das schafft Gemeinschaft, und „Wir“ entsteht.
Der Begriff [Kommunikation] stammt übrigens vom lateinischen Verb „communicare“ mit der Bedeutung „teilen“, „mitteilen“, „teilnehmen lassen“; „gemeinsam machen“, „vereinigen“. (Passt also!)
Mein persönliches Interesse an Gemeinschaft wendet sich zuerst an meine Kinder, meine Mutter, die Cousinen, Tanten, Freund*innen aus Schulzeit und Studium, an Menschen in der Nachbarschaft, Gleichgesinnte im Netz und nicht zuletzt an meine/n Liebespartner, im Verlauf meines Lebens.
Ich bin überzeugt, gelingende Kommunikation braucht eine gemeinsame Basis. Bestenfalls ist diese Basis die liebevolle Zuneigung aller Beteiligten. Diese Liebesenergie kann ich wahrnehmen und für die Gemeinschaftsbildung beanspruchen, indem ich mich spirituell mit dem All-Eins verbinde.
Kommunikation kann scheitern. Ich stelle die Frage: Warum? Manchmal ist es mir nicht möglich, die gemeinsame Basis zu sehen und zu spüren. Ich werde misstrauisch und bekomme Angst, übervorteilt und unterdrückt/bedrückt zu werden.
Diese Angst ist erfahrungsgemäß nicht immer unbegründet. Gewalt, sei sie physisch, verbal oder seelisch, existiert. Auch bin ich nicht davor gefeit, selbst gewalttätig zu sein, wenn auch möglicherweise unbewusst. Wie kann ich Gewalt in meiner Kommunikation, in meinen Beziehungen verhindern? Wenn ich die Lösung nicht sofort finde, ist es sinnvoll, erst einmal auf Distanz zu gehen, also die Kommunikation zu beenden.
Folgerichtig will ich über Gewalt aufklären, sie mir und anderen bewusst machen. Dies gilt für Gewalt an mir, von mir an anderen, und natürlich auch für selbstzerstörerisches Handeln.
Gelingende Kommunikation zielt auf Konsens. Es interessiert mich, wie Konsens entsteht. Die Voraussetzung für Konsens ist, glaube ich, bewusstes Interagieren, ist die Fähigkeit aller Beteiligten, die Situation zeitweise aus einer gewissen Entfernung zu betrachten und zu begutachten. Manchmal scheint der Konsens im Moment aber auch in liebevoller Gemeinschaft nicht möglich, dann bleibt nur ein „we agree to differ“.
Aber oft gelingen uns beglückende Augenblicke und Zeiten, in denen Gemeinschaft Wirklichkeit wird.
Über für mich bemerkenswerte Ereignisse werde ich hier berichten. Aus Gründen des Schutzes der beteiligten Personen versuche ich, Anonymität zu halten, ohne allzu unpersönlich zu erzählen. Ich freue mich natürlich auch über konstruktives Feedback.